Rückkehr der Klassengesellschaft? Über die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in Schweden

Ziel des viel gerühmten schwedischen Wohlfahrtsstaats war die Überwindung der Klassengesellschaft. Allerdings haben verschiedene Austeritäts-, Liberalisierungs und Deregulierungswellen dieses Ziel in weite Ferne rücken lassen.

Die Kluft zwischen Arm und Reich in Schweden ist tiefer geworden. Die Ursachen dafür liegen nicht nur in der Globalisierung, sondern auch in innenpolitischen Entscheidungen. In den letzten 20 Jahren haben die oberen Einkommensklassen erhebliche Steuerentlastungen genießen können, während die Leistungen des steuerfinanzierten Wohlfahrtsstaats gekürzt worden sind. Leidtragende sind Arbeits­lose, Langzeitkranke und Rentner_innen. Der soziale Aufstieg ist erschwert.

Der Bericht basiert auf der Anthologie „Klasse in Schweden: Die Ungleichheit, Macht und Politik im 21. Jahrhundert” (»Klass i Sverige: Ojämlikheten, makten och politiken i det 21: a århundradet«) von Daniel Suhonen, Göran Therborn und Jesper Weithz. Die Anthologie fasst ein umfassendes Forschungsprojekt zur Klassengesellschaft in Schweden zusammen, das vom unabhängigen und gewerkschaftsnahen Thinktank Katalys 2018 durchgeführt worden ist.

Über den Autor:

Mats Wingborg ist Autor und Journalist sowie Verfasser mehrerer Berichte für den schwedischen Thinktank Katalys, unter anderem über die Klassengesellschaft und das Gesundheitssystem.

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